Berichte 2024

WakeUp vom 1. September 2024 - mit Unternehmer Hansueli Grädel

Predigt: Talente nutzen

von Markus Staub, Tierarzt

HANDELN im Auftrag Jesu, mit den uns anvertrauten Talenten, bis er wiederkommt!

Was können wir heute, angesichts der weltweiten Hoffnungslosigkeit, tun?

Biografie von Hansueli Grädel zeigt, was seine Mutter nach dem sehr frühen Tod des Vaters machte, um die Eiegene Familie zu retten:

Dem Herrn unsere schwierigen Wege anbefehlen und in einer hoffnungslosen Zeit auf Ihn hoffen: er wird’s wohl machen. 

Text: Luk 19.11-27. ZEIT des UMBRUCHS

Wie heute: Erwartung eines grossen Umbruchs.

Die Jünger erwarten einen sofortigen Umbruch. Das verheissene Reich Gottes kommt nun sicher sofort, wir müssen nur genügend Informationen bekommen, dass wir dann dabei sind, sonst müssen wir gar nicht mehr tun!

WAS sollen wir tun?

Dem stellt Jesus sein Gleichnis mit den Talenten entgegen.

Genauso fühlen wir uns angesichts der vielen tragischen Notsituationen hilflos, unfähig etwas Adäquates zu tun, es ist eine Zeit, in der wir uns über die täglichen Berichte in den Medien informieren wollen.

HANDELT mit euren von Gott geschenkten Talenten, bis er wiederkommt

Scheuen wir die Antwort Jesu im Gleichnis an: der Herr vertraute den 10 Arbeitern jedem umgerechnet 1 Mio Fr. an, mit dem Auftrag, damit zu handeln bis zu seiner Rückkehr. Die Arbeiter sind ganz unterschiedlich damit umgegangen, die einen vermehrten die anvertrauten Talente und andere machten absolut nichts.

Warum machten einige nichts? Sie hatten ein falsches Gottesbild, ein falsches Bild der Weltlage. Wie kommen wir zu unserem Gottesbild, zu unserem Weltbild?

Mit welchen Informationen speistest du deine Seele?

In der Endzeitreden spricht Jesus: seht zu und lasst euch nicht verführen, viele werden in meinem Namen kommen und sagen, ich bin’s. Wenn ihr von Kriegen hört, so erschreckt nicht, es muss geschehen, aber es ist noch nicht das Ende. Falsche Propheten werden kommen, hört nicht auf sie Mark 13.5-7.

In einer Zeit der VERWIRRUNG, hört nicht auf die falschen Propheten

Wer sind heute die falschen Propheten: ein Medium, Singular, im Auftrag des Bösen, das können wir noch einschätzen. Aber wie sieht es mit den Medien, Plural, aus?

Wieviel Zeit verbringen wir mit dem Abhören von Medien im Netz? Wie viele falsche Propheten lassen wir zu uns sprechen? Prüfen wir die Propheten, denen wir so viel Zeit und Aufmerksamkeit schenken?

Bitte prüft eure Propheten anhand der Schrift und anhand ihrer Aussagen, ob diese auch eintreffen! Haben sie auch die Kraft, eure Lebensprobleme zu lösen oder sind es nur leere Worte?

Darum sein wachsam und betet

Jesus betont bezüglich der Endzeit: wachsam zu sein und allezeit zu beten, damit wir den trügerischen Verwirrungen entfliehen. Luk 21.36

Wie sollen wir handeln, bis er wiederkommt?

Gott will, dass alle Menschen gerettet werden.

ERZÄHLT den Menschen, wie sie gerettet werden können.

Paulus fordert uns auf, für alle Menschen, die in Verantwortungen stehen, zu beten. Betest du regelmässig für die Regierungen?

ERZÄHLT von der Güte Gottes.

Einer korrupten Welt steht ein guter Gott, der vollkommen ist in allem, was er tut, gegenüber!

PREDIGT Busse statt Rache, zur Vergebung der Sünden. Luk 24.47

Wir sollen in die ganze Welt hinausgehen und die gute Botschaft der Königsherrschaft Gottes weitertragen.

Gott hat uns auch natürliche und übernatürliche Begabungen geschenkt.

Wir sollen mit unseren von Gott geschenkten Begabungen wirken, solange es noch Tag ist, damit Gott dadurch geehrt wird.

Fazit:

Hört nicht auf die falschen Botschaften, sondern handelt mit euren Talenten, bis Jesus wiederkommt.

WakeUp vom 11. August 2024 - mit Butlerin Zita Langenstein

Predigt: Macht Dienen glücklich? 

von Jürg Steiner, Katechet

Liebe Zita ein grosses Dankeschön für deine interessanten und coolen Ausführungen über deinen Beruf als Butler, als Dienerin u.a. bei der Kö­nigsfamilie in England bei der verstorbenen Queen Elisabeth, für David Beckham und Georg Clooney! Ja, wie recht du hast: Dienen macht glücklich und mit dem Dienen kann man etwas Grosses bewegen!

Liebe Gäste und liebe Gemeinde

Ich heisse Jürg Steiner und diene als Katechet hier in Madiswil. 

Dienen macht glücklich, macht frei. Dienen sollte friedvoll sein! Wenn wir den Blick von uns selbst weglenken und anderen hel­fen, kann uns dies glücklich und innerlich frei machen. Sorgen bleiben und gehören wie das Amen in der Kirche zum Leben. Der Diener ist in Wahrheit der Grösste!

Alle von uns Dienen irgendjemanden oder für irgendwas. Einige von uns dienen Menschen, beruflich einer Institution (Verwaltung, Poli­zei, Spitex etc.), einige dienen den Tieren, der Umwelt usw. Wir können aber auch Götzen dienen. Man stelle eine Holzstatue hin, und glaubt an den Schutz durch diese Holzstatue. Ein Beispiel, das ich selbst er­lebt habe. Ich diene der Schweizer Armee als Care Giver und Armee­seelsorger und durfte letztes Jahr im ehemaligen Munitionslager Mit­holz, im Berner Oberland eine Andacht durchführen. 1947 bei der Explosionskatastrophe von Mitholz blieb eine immense Altlast von viele Tonnen Granatmunition in den Stollen zurück. Nun ist man in Mitholz am Aufräumen. Ich erhielt den Auftrag eine Holzstatue, die Heilige Barbara, vor versammelten Solda­ten und Zivilpersonen zu taufen. Dank meinen Bibelkenntnissen konnte ich aufklären, dass man dies nicht ma­chen sollte. Da die christliche Taufe ein Akt der Hingabe an Jesus Christus darstelle und eine Holz­statue diese Hingabe an Jesus Christus nicht machen kann. Schlussendlich seg­nete ich meine Kame­raden und die Zivilpersonen. Durch diese Klärung konnte ich Jesus dienen. Ich konnte so Aufklären und Erklären. Ich war so froh gewesen!

Zita Langenstein absolvierte viele Ausbildungen u.a. in der Hotellerie und in einer Butlerschule in London, um als Butlerin die Anerkennung die sie heute geniesst zu erhalten. 

Stellen Sie sich vor, wir täten täglich was Zita, die Butlerin aus Beru­fung macht. Butler sein heisst Diener sein. Wir wür­den vielen Men­schen dienen. Nicht nur denen die wir lieben. Wir würden von Herzen das Dienen lieben, den Willen und die Bereitschaft zum Helfen und ein Gespür für den Mitmenschen ha­ben. Wir haben es von Zita ge­hört, wir wären glücklich. Das Glück wäre bei uns! Was könn­ten wir nicht alles mit dieser Einstellung des gesunden Dienens bewe­gen? 

Auch Jesus wusste das! Er ist nicht gekommen um sich dienen zu las­sen, er ist ge­kommen um den Menschen zu dienen. Tag und Nacht diente er seinem Vater und den Menschen. Er hatte die Geisteshaltung des Dienens praktisch vorgelebt. Jesus, der König selbst, hat seinem Gegenüber, demü­tig und dienend die Füsse gewa­schen. So zeigte er seine dienende Ge­sin­nung für die nächsten Menschen in seiner Umgebung. Hören Sie was er sagte:

«Wenn jemand der Erste sein will, muss er den letzten Platz einneh­men und der Diener von allen sein». Mar­kus 9,35

«Wenn jemand mir dienen will, muss er mir auf meinem Weg fol­gen». Jo­hannes 12, 26

«Lass mein Volk ziehen, dass es mir diene»! Sagte Moses dem Pharao in Ägypten. Gott befahl dem Mo­ses, er soll dem Pharao eröffnen das Volk Israel ziehen zu lassen, um ihm zu dienen. Wie wir wissen, hat sich der Pha­rao gegen das Fortgehen und dem Dienen für Gott vergeblich gewehrt. 

Nach der 10. Plage liess der Pharao das Volk Israel gehen, um Gott in der Wüste dienen zu können. «Drei Tage waren sie unterwegs und fanden kein Wasser» steht in der Bibel. Daher sagen gläubige Juden, dass keine drei Tage vergehen sollen, ohne dass man aus der Bibel liest und so mit Gott in Verbindung steht. Anstelle vom Wort Wasser lese man im Text das Wort Tora. Wer drei Tage ohne Wasser oder ohne Lesen in der Bibel lebt, läuft Gefahr, dass seine Seele ver­trocknet. Durch das Bibellesen erfahren die Leserinnen und Leser, dass das Lesen im Worte Gottes und das Beten erfrischt und belebt. Dadurch kann ein barmherziges Dienen möglich werden.

Moses hat das Bibellesen eingeführt. Gott sprach zu Moses «Ver­sammle das Volk, die Männer und die Frauen und die Kinder und auch den Fremden in deinen Toren, damit sie hören und damit sie lernen und den Ewigen, deinen Gott, fürchten und alle Worte dieser Lehre beobachten, sie auszuführen». 5. Mose 31:12. 

Der Schriftgelehrte Esra las in Jerusalem den Menschen aus der Bibel (Tora) vor. Das Volk Israel kehrte damals im 5. Jahrhundert vor Christus in Wellen aus der Gefangenschaft aus Babylon, dem heutigen Irak zurück nach Israel. Es spielte sich folgende Szene in Jerusalem ab (Nehe­mia 8-9): 

«Esra, der Priester, brachte das Gesetz vor die Ge­meinde, Männer und Frauen und alle, die es verstehen konnten, am ersten Tage des siebenten Monats und las daraus auf dem Platz vor dem Wassertor vom lichten Morgen an bis zum Mittag vor Männern und Frauen und wer’s ver­stehen konnte. Und die Ohren des ganzen Volks waren dem Gesetz­buch zugekehrt». 

Auch Paulus der zuerst ein Gegner war gegen die neue Lehre, gegen die Christen. Er hat Jesus in Damaskus erfahren und hat sich zu Jesus gewendet und wurde durch Jesus Christus zu dem Mann den er ge­worden ist. Paulus sagt seinen Mitmenschen (Philipper 2):

«Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient». 

Die Bibel ist ein Leitfaden zum Dienen. In der Bibel hat das Dienen eine grosse Bedeutung. Sie ist eine praxis­orientierte Handlungsanweisung für Men­schen die Jesus, Gott und den Menschen dienen wollen.  Jesus selber liess sich nicht bedie­nen, er diente seinen Mitmenschen. Er gibt uns den Rat andere so zu behandeln wie wir gerne behandelt werden wollen. Die­nen statt Herr­schen! Um das christliche Dienen kennenzulernen benötigen wir das Lesen der Bibel. 

Wir stehen weltweit vor grossen Unsi­cherhei­ten. Es sind gefährli­che Situationen die sich zurzeit ab­spielen. Machtkämpfe, Ag­gressio­nen, De­nunzieren, Lü­gen, Leid und Tränen sind die Folgen. Der Krieg in der Ukraine, der Krieg im Na­hen Os­ten, die Krisen im Sudan, Myanmar, Haiti, Afghanis­tan, um nur einige aufzuzählen. Verantwortliche Leader die unbedacht vorgehen. Hier in Europa, un­fähige politi­sche Füh­rungs­kräfte die keine Verantwortung überneh­men und be­währte jüdisch, christliche Werte aufge­geben! Solche Zustände gab es noch nie in die­sem Aus­mass! Wir Schweizer verlieren und vergessen un­ser jüdisch, christli­ches Funda­ment, unsere Ge­schichte, unsere Identität. Die Botschaft des Chris­tentums verschwindet in der westlichen Welt schleichend. Für viele ist der Glauben fremd. Gemäss EDA (Eidg. Departement für aus­wer­tige Angelegenheiten) habe sich die christliche Schweiz in den letz­ten 40 Jahren stark verändert. Menschen ohne Religionszugehörig­keit so­wie Personen anderer Glaubensrichtungen haben zugenom­men. Per­so­nen ohne Religionszugehörigkeit machen heute 34% der Schweizer Bevölkerung aus. 1970 (vor 54 Jahren) betrug dieser Anteil 1%. 

Jesus der Jude, aus dem Nahen Osten, aus Israel ist das Vorbild für das christliche Dienen. Er ist nicht gekommen um zu herrschen, son­dern um sein Leben für alle Menschen auf der ganzen Welt zu lassen. Er diente den Menschen bis in den Tod.  Diese Botschaft erfordert es ver­kündet zu wer­den und dass das Dienen ebenso gelebt werden darf. Aus diesem Grunde der heutige WakeUp Gottes­dienst mit Zita der Dienerin.

Alle von uns haben Talente und Gaben. Für wen nutzen wir diese? Zum Eigennutz zur Selbstsucht oder zum uneigennützigen Dienen am Mitmenschen in unserer nächsten Nachbarschaft?

Wachsen im Glauben an Christus um anderen Menschen dienen zu können, bedeutet auf dem Weg mit Christus zu gehen und die Men­schen im christlichen Glauben, im Evangelium zu unterrich­ten. Viele Menschen kennen das Leben von Jesus überhaupt nicht. Sie wissen nicht, dass er von Gott als Diener in diese Welt geschickt wurde. Jesus sagt: 

«Liebt ihr mich, so werdet ihr meine Gebote halten. Und ich will den Vater bitten und er wird euch einen andern Tröster geben, dass er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, den die Welt nicht empfangen kann, denn sie sieht ihn nicht und kennt ihn nicht. Ihr kennt ihn, denn er bleibt bei euch und wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch. Es ist noch eine kleine Zeit, dann sieht die Welt mich nicht mehr. Ihr aber seht mich, denn ich lebe, und ihr sollt auch leben. An jenem Tage werdet ihr er­kennen, dass ich in meinem Vater bin und ihr in mir und ich in euch. Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist’s, der mich liebt. Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden, und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren». Johannes 14

Macht Dienen glücklich? Ja, dienen macht glücklich! Christen erleben dies mit allen Nachteilen und Problemen die man als Christ tagtäglich auch erfahren muss. Wir wissen das weil Jesus es vorgelebt hat und er sagt uns: «Der Grösste unter euch soll euer Diener sein»! Matthäus 23, 11 

Der Diener ist in Wahrheit der Grösste! Amen.

«Der HERR segne dich und behüte dich;

Der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig;

Der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. Amen»

WakeUp vom 9. Juni 2024 - mit Imker Ulrich Sollberger

Predigt zu Honig und Bienen

von Pfarrer Thomas Hurni

«Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süss deinem Gaumen. So ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird’s dir am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein». Sprüche 24, 13 +14 

Liebe Gemeinde

Bienen werden nur viermal in der Bibel erwähnt. Drei Stellen vergleichen die Feinde Israels mit einem angreifenden Bienenschwarm, bloss einmal werden wilde Bienen als Honiglieferant erwähnt: Ri. 14,8. Der Richter Simson zeriss einen Löwen, in dessen Leib nistete sich ein Schwarm wilder Bienen ein und produzierte Honig, wovon Simson, als er wieder zum Löwen zurückkehrte, ass. Er konstruierte daraus ein Rätsel: «Speise ging aus vom Fresser und Süssigkeit vom Starken.» Die Antwort lautet eben: Honig aus einem Löwen.

Honig wird hingegen an 55 Stellen erwähnt. Das Wort kann ein süsses Produkt aus Datteln, Feigen oder Trauben bezeichnen oder eben Honig. Weil die Bibel nichts erzählt von Bienenzucht oder Bienenhaltung gingen die meisten davon aus, dass damit selten, wenn überhaupt, Honig gemeint sei. Doch dies ist ein Irrtum, wie sich in neuerer Zeit herausstellte.

Bei Ausgrabungen von Tel Rehov im Jahr 2007 im Norden von Israel kamen 3000 Jahre alte Bienenstöcke zum Vorschein. Es handelte sich um etwa hundert Bienenkörbe. Somit muss es damals also eine regelrechte Honigindustrie gegeben haben. Datiert wurde die Entdeckung auf das zehnte Jahrhundert vor Christus, also in die Zeit Salomos. Jahresproduktion: eine halbe Tonne Honig.

Die Körbe hatten eine zylindrische Form und einen Durchmesser von ungefähr 40 Zentimeter, die Höhe: 80 Zentimeter. Sie waren aus Stroh und ungebranntem Lehm gefertigt. Ein Loch an der Seite diente den Bienen zum Ein- und ausfliegen. Durch eine Öffnung auf der Rückseite, die mit einem Deckel verschlossen war, konnte man den Honig entnehmen. Neben dem Honig, war der Bienenwachs wichtig, daraus stellte man z.B. Schreibtafeln her.

Es gab also neben dem wilden Honig, damals auch diese gezielte Bienenzucht. Eventuell war das schon zu kanaanitischen Zeiten so. Damals, als Mose und die Israeliten in der Wüste Sinai unterwegs waren, bezeichneten Sie das verheissenen Land als das Land, in dem «Milch und Honig fliesst». 16 Mal wird diese Wendung zur Beschreibung des verheissenen Landes gebraucht. Wenn es Milch gibt und Honig ist das ein Zeichen für ein fruchtbares Land, dann gibt es viel Gras und es gibt viel Frucht, weil genug Insekten da sind, die die Frucht bestäuben. Auch die Schweiz ist ein Land in dem Milch und Honig fliesst. Ein riesengrosser Segen für den wir dankbar sein dürfen. Israel wurde von Mose gesagt: Wenn ihr auf den Wegen Gottes geht, wird dieser Segen bis in die tausendste Generation gehen. Wir leben also noch vom Segen der Generationen vor uns, als viele Gottesfürchtig waren. Heute ist dieser Segen mit der Entfernung vieler vom Glauben in Gefahr. Darum: Hoffentlich leben auch heute wieder mehr und mehr Menschen in der Gottesfurcht, damit der Segen auch für unsere Nachkommen bis ins tausendste Geschlecht weitergeht.

Das hebräische Wort für Biene ist deborah, welches den Wortstamm Dbr für Redegewandtheit und Weisheit enthält. Die Biene wird also mit Weisheit verbunden, ebenso ihr Produkt, der Honig. Deshalb gibt es in dem Vers, den ich anfangs gelesen habe diese Verbindung von Weisheit und Honig. «Iss Honig, mein Sohn, denn er ist gut, und Honigseim ist süss deinem Gaumen. So ist Weisheit gut für deine Seele; wenn du sie findest, wird’s dir am Ende wohlgehen, und deine Hoffnung wird nicht umsonst sein». So wie Honig gut und gesund ist für den Menschen, ist es die Weisheit, mit ihrer Hilfe findet der Mensch den rechten Weg im Leben. 

In Kolosser 2,3 wird von Jesus Christus gesagt: «In ihm liegen verborgen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis.» D.h. im Glauben an ihn und Hören auf ihn werden wir von der Weisheit geleitet, die uns den rechten Lebensweg führt, den schmalen Weg, sagt Jesus, der uns zum Leben führt. Mat. 7,14

Die Bienen finden den Weg zu den Blumenfeldern, der ihnen im Bienentanz beschrieben wurde, wir finden den Weg ins Blumenfeld Gottes durch Jesus Christus. Dieses Blumenfeld ist ein Sinnbild für sein Reich, der Weg, den die Bienen mit ihrem Tanz den anderen weisen, ist ein Bild für Jesus, der uns den Weg durch sein Wort weist.

Johannes der Täufer ernährte sich in der Wildnis von Heuschrecken und wildem Honig. Im Honig ist fast alles drin, was wir brauchen zum Leben, jedoch Eiweiss nicht, darum ass er zusätzlich Heuschrecken. 

Die Weisheit Jesu weist uns den Weg ins ewige gelobte Land, das Reich Gottes, wir brauchen jedoch zusätzlich zum Honig, der Weisheit, die er durch sein Wort schenkt, wie Johannes auch ein zweites, nämlich den Glauben an ihn; denn ohne den Glauben glauben wir der Weisheit Gottes nicht, die er verkörpert und lehrt, ja ohne Glauben können wir sie nicht einmal sehen; durch den Glauben jedoch, erkennen wir die Weisheit Gottes, die Jesus ist und nehmen sie/ihn an.

Die Bienen funktionieren als Volk, sie brauchen einander um zu überleben. So brauchen auch wir einander, um uns zu ermutigen, zu helfen, zu stützen, zu ermahnen und als Christenvolk zu bestehen. Wir sind nämlich auch ein Volk, das Volk Gottes. Die Bienen haben eine Königin, die im Zentrum steht, sie gebiert neue Bienen, wir haben ebenso einen König, Jesus Christus, durch den Glauben an ihn werden neue Christen geboren. Im Bienenstock gibt es Arbeitsteilung, verschiedene Aufgaben. Im Volk der Christen haben wir alle verschiedene Begabungen, die einander ergänzen, wir sind wie ein Leib in dem alles dem ganzen dient und auch für jeden Körperteil Sorge getragen wird. Haben wir eine Wunde am Fuss, desinfizieren wir sie und verbinden sie mit unseren Händen, so Sorgen wir für alle Glieder, ebenso in der christlichen Gemeinde und im Bienenstock.

Aus dem Nektar verschiedenster Blüten produzieren die Bienen kostbaren Honig, so können auch wir unter der Anleitung von Gottes Wort vieles zum Besseren und Guten leiten und aus vielem Honig machen. Ich habe es als Pfarrer unzählige Male gehört, dass mir Menschen bezeugt haben, auch schwierige Lebenssituationen hätten sie dank dem Glauben und der Hilfe und Kraft Gottes weitergebracht. «Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen», Röm. 8,28. So kann selbst aus schwierigen Lebenssituationen Honig entstehen, weil Gott es wirkt.

Der Honig ist ein Bild für den Segen und das Wohlergehen. Segen und Wohlergehen mehren sich, wenn Menschen das Wort Gottes leben. Dazu möchte ich uns allen Mut machen, Bienen und Honig sind Bilder, die uns dazu anleiten. Amen.

WakeUp vom 10. März 2024 mit Gastredner Claude Nicollier, Astronaut

Predigt zu Psalm 19,2-5a von Pfr. Thomas Hurni gehalten am 10. März 2024 im WakeUp-Gottesdienst in Madiswil mit Gastredner Astronaut Claude Nicollier

Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.
Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund,
ohne Rede und ohne Worte, ungehört bleibt ihre Stimme.
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, / ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.

Liebe Gemeinde

Wir haben von der Pracht des Universums gehört. Die Psalmverse sagen uns, dass die Himmel die Herrlichkeit Gottes verkünden. Im Alten Testament ist vom Himmel nicht in der Einzahl die Rede, sondern in der Mehrzahl, sie umfassen die ganze weite des sichtbaren Universums und die unsichtbaren Dimensionen unserer Wirklichkeit. Wenn die Bibel von Himmeln spricht, meint sie damit den sichtbaren Himmel, den sicht- und erforschbaren Kosmos und anderseits kennt die Bibel ja auch die Himmel, in denen der uns verborgene Gott und seine himmlischen Heerscharen wohnen, wo das himmlische Jersualem jetzt ist und das Paradies, das Jesus zum Beispiel am Kreuz dem einen Mitgekreuzigten ankündigte, der ihn bat, er solle an ihn denken wenn er in sein Reich komme, diesem sagte er: «Ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.»

Also all diese Himmel tragen eine Botschaft in sich, wir können an ihnen die Herrlichkeit Gottes wahrnehmen, seine Grösse, davon zeugen die unendlichen Weiten, seine Unfassbarkeit für unseren Verstand. Er ist hinter dem Vorhang im ganzen Universum präsent, in allem Grossen weiten und im subatomaren Kleinen, überall, und er sieht unsere aller Leben und will sich um jeden von uns kümmern. Wie der Psalm 139 eindrücklich zum Ausdruck bringt:

«Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als dass ich sie fassen könnte!
Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht?
Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da; machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da!» Psalm 139,5-8

Gott will überall um uns herum und bei uns sein und sich um uns kümmern in allem.

Manche Menschen folgern aus der Grösse des Universums und der im Verhältnis winzigen Kleinheit der Erde und erst recht unseres einzelnen Lebens, dass wir unbedeutend seien. Doch das Gegenteil ist wahr: In Gottes Universum ist das Allergrösste und das Allerkleinste von Bedeutung, alles hat seinen Sinn im Ganzen.

Und obwohl alles in unserem Universum wird und wieder vergeht können wir Gottes Herrlichkeit durch die Betrachtung des Kosmos erkennen.

Doch warum vergeht alles im Universum? Warum ist alles vergänglich? Die Antwort der Bibel wird Sie vielleicht überraschen, weil sie sagt, dass der verglichen mit dem Universum kleine Mensch für dieses von grösster Bedeutung ist: Weil dieser Mensch nicht einfach nur das Gute will und anstrebt, sondern, weil er Böses tut, ja sogar in grossem Mass anhäuft, deshalb ist das Universum nicht ewig, weil sonst das Böse ja auch ewig dasein würde. Deshalb wird dieses Universum vergehen. Und das ist gut so, sonst würde ja das Böse ewig werden. Darum braucht es ein neues Universum, das das Böse nicht kennt und genau das wird in der Bibel angekündigt. Schon der Prophet Jesaja (Jes. 65,17) hatte es angekündigt, der Apostel Petrus nimmt es auf und beschreibt es so:

«Wir warten aber aufgrund seiner Verheissung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.» 2. Petrusbrief 3,13

Ein neuer Himmel und eine neue Erde, eine neuer Kosmos, der erfüllt sein wird von Gottes Gerechtigkeit, ein Kosmos, der das Böse nicht mehr kennt, in dem es auch nicht die leiseste Spur davon geben wird, wird verheissen. Alles wir in diesem neuen Kosmos vollkommen erfüllt sein von der Liebe Gottes, dieser Kosmos wird den Tod und die Vergänglichkeit nicht mehr kennen, er wird ewig bestehen und die, die ihn bevölkern, werden bleiben in Ewigkeit.

Zu diesem Zweck, um das zu verwirklichen, und uns in diese neuen Welt zu retten hat er Jesus Christus gesandt, im Kolosserbrief schreibt Paulus über Jesus Christus: 

«Denn es gefiel Gott, seine ganze Fülle in ihm wohnen zu lassen, und durch ihn das All zu versöhnen auf ihn hin, indem er Frieden schuf durch ihn, durch das Blut seines Kreuzes, für alle Wesen, ob auf Erden oder im Himmel.» Kol. 1,19-20

Die ganze Fülle des Schöpfers des Universums wohnt in Jesus Christus, durch ihn hat er am Kreuz das ganze All versöhnt und auf Gott hin ausgerichtet, indem er Frieden schafft zwischen Gott und allen Wesen auf Erden oder im Himmel. Was es auch immer geben mag in den weiten des Alls und an Wesen in der himmlischen Welt Gottes, Gott will in Jesus Christus alle mit sich versöhnen. Zuallerst geht das uns Menschen an und mit uns soll es die ganze Schöpfung betreffen, sie wartet auf unsere Vollendung und soll mit uns vollendet werden. 

Im Römerbrief beschreibt das Paulus folgendermassen:

«Denn in sehnsüchtigem Verlangen wartet die Schöpfung auf das Offenbarwerden der Söhne und Töchter Gottes. … dass auch die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werde zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.» Römerbrief, 8, Verse 19 und 21.

Also auch hier bei der Versöhnung wie bei der Sünde ist der Mensch im Zentrum. Von Christus her ergreift die Erneuerung die Menschen und dann, wenn alles vollendet wird, wird die Versöhnung die ganze Schöpfung ergreifen.

Die Versöhnung von uns Menschen mit Gott ist ein lebenslanger Prozess, der, wenn er am Ende vollendet sein wird, dazu führt, dass alle, die sich hineinnehmen liessen in das Christusgeheimnis, an diesem Ziel vollständig frei sein werden von allem Bösen, sie werden voll der Güte und Liebe und Wahrheit Gottes sein. Nur so passen wir zur neuen Schöpfung, ja und so werden wir selbst eine neue Schöpfung und Teil der neuen Schöpfung, wir werden in sie aufgenommen werden. Durch Jesus Christus also können wir Teil der künftigen neuen Schöpfung werden, Teil des neuen Universums der vollendeten Gerechtigkeit, Teil der Welt, die in allem erfüllt sein wird von der Liebe Gottes und ewig bleiben wird.

Das ist die Hoffnung für eine Welt, die unter den Sünden von uns Menschen ächzt und stöhnt. Diese Botschaft ist unser Licht und unsere Kraft und unsere Rettung, und wir dürfen schon jetzt Teil des neuen sein und das, was das neue erfüllt, die Liebe, in die Welt tragen und so ein Segen sein und zur Ausbreitung des Segens Gottes beitragen. Amen.

WakeUp vom 11. Februar 2024 mit Gastrednerin Agnes Hirschi, Holocaustüberlebende

Eine Erzählung von Frau Wenger über Agnes Hirschi und Carl Lutz

Agnes Hirschi entkam als Kind dem Holocaust in Ungarn – dank der Hilfe des Schweizer Diplomaten Carl Lutz, der später ihr Stiefvater wurde. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, an Lutz beispielloser Rettungsaktion und die Ver­brechen der Nazi-Zeit zu erinnern.

Im Kriegswinter 1944/1945 tobte um das von deutschen Truppen besetzte Budapest eine Schlacht. Bei jedem Fliegerbomben-Alarm presste die sechs­jäh­rige Agnes ihre Puppe fest an sich und eilte mit der Mutter in den feuchten, dunklen Keller. «Nach Weihnachten verliessen wir diesen zwei Monate lang nicht mehr, weil es oben im Haus nicht mehr sicher war», erinnert sich Agnes Hirschi. Sie ist heute 86 und lebt in der Nähe von Bern. Ihr Schicksal sei aber nicht vergleichbar mit jenem von KZ-Überle­benden, betont sie: «Ich war privi­le­giert, denn meine Mutter und ich fanden Schutz.»

Sie und ihre Mutter erhielten Schutz durch Carl Lutz dem Schweizer Diploma­ten. 1942 war er Abteilungsleiter an der Schweizer Ge­sandtschaft in Budapest. Der Keller befand sich in seiner Residenz, in der Klein Agnes und ihre Mutter Magda Grausz in einer Dienstwohnung lebten. Die Mut­ter, eine junge Ungarin und Jüdin, arbeitete als Hausdame in der Botschaft. Durch die Anstellung schützte Lutz sie und ihr Kind vor der Verfolgung durch die Nazis und ungari­sche Faschisten. Lutz wurde nach dem Krieg Agnes Stiefva­ter. Denn er und ihre Mutter verliebten sich und heirateten 1949. Für beide war es die zweite Ehe.

Agnes Hirschi realisierte erst nach und nach, was ihr Stiefvater in Budapest geleistet hatte. Nicht allein ihrer Mutter und ihr rettete er das Leben. Carl Lutz bewahrte tausende ungarische Jüdinnen und Juden vor Deportation, Erschies­sung und To­desmärschen. Der Vizekonsul nutzte den Umstand, dass seine Amtsstelle die In­teressen Grossbritanniens vertrat und damit für die Auswan­derung nach Paläs­tina zuständig war. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Ungarn im März 1944 drängten sich verängstigte Jüdinnen und Juden vor dem «Glashaus» ge­nannten Gebäude. Der Diplomat zerbrach sich den Kopf, wie er ihnen helfen könnte. Nach ein paar Tagen inneren Ringens stellte er sein Ge­wissen über alle Vorschriften. Lutz entwickelte ein diplomatisch-humanitäres Schutzsystem, das zu einer der grössten zivilen Rettungsaktionen für Jüdin­nen und Juden im Zwei­ten Weltkrieg führte.

Agnes Hirschi verdankt ihre Rettung dem Schweizer Diplomaten Carl Lutz. Lutz bewahrte Zehntausende Jüdinnen und Juden vor Verfolgung und Ermor­dung. Konkret gaben er und seine Mitarbeitenden viel mehr Schweizer Schutz­briefe heraus als die fast 8000, die ihm die Nazis als Kontingent zugestanden hatten. Die Auswanderungswilligen wurden in Kollektivpässe eingetragen. Viele brachte er in Schutzhäusern unter. Geleitet habe den gebürtigen Appen­zeller und Methodisten sein Glaube. Das riskante Manöver gegen die Un­menschlichkeit kostete ihn Kraft. Doch als er nach dem Krieg in die Schweiz zurückkehrte, gabs vom Heimatland Tadel statt Dank. Ihr Stiefvater, der so lange ver­gessene Holocaust-Held, wird inzwischen auch von der offiziellen Schweiz ge­ehrt. 1995 wurde er posthum rehabilitiert, seit 2018 ist im Bundes­haus ein Zim­mer nach Carl Lutz benannt. 

2018 gab Agnes Hirschi mit Historikerin Charlotte Schallié das Buch «Unter Schweizer Schutz» heraus, in dem Gerettete als Zeitzeuginnen und -zeugen zu Wort kommen. Zu beziehen beim Limmat Verlag oder Ex Libris.

Predigt von Pfr. Thomas Hurni gehalten am 11. Februar 2024 im WakeUp-Gottesdienst in Madiswil mit Gastreferentin Anges Hirschi, Holocaustüberlebende von Pfr. Thomas Hurni

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe, 1. Kor. 16,14

Liebe Gemeinde

Diese schreckliche Verfolgung und Vernichtung der Juden, wie war das möglich? - Es kam nicht von heute auf morgen, es war eine Entwicklung. Das Wort "Totalitarismus" ist eine treffende Bezeichnung, um diese Entwicklung zu beschreiben.

Was ist Totalitarismus? Es ist eine Herrschaftsform, die den Menschen die Freiheit raubt, indem sie total in allen Bereichen über ihn herrschen will, indem sie in das, was das private, persönliche und individuelle eines Menschen ist, eingreift, und das Denken, Glauben und Handeln eines jeden bestimmen und lenken will.

Welche Mittel werden dazu eingesetzt? - Propaganda und Indoktrinierung einerseits möglichst vom Kleinkinderalter an. Sodann wird mit immer stärker werdenden Zwangsmitteln versucht, alle auf Linie zu nötigen.

Es beginnt z.B. so, dass die Mehrheit der Medien, die Regierung und ideologische Gruppen eine gemeinsame Ideologie vertreten und diese mit ihrer geballter Macht den Menschen aufzuzwingen versuchen, indem sie anfangen, diejenigen in der Gesellschaft, die anderer Meinung sind, oder Sündenböcke, die sie auswählen, auszugrenzen.

Sie machen das so, dass sie die, die ihrer Propaganda glauben, gegen die anderen, die ihr entgegenstehen, aufhetzen. Die, die anders sind oder anders denken werden mit ausgrenzenden Etiketten betitelt. Ein Beispiel aus dem Kommunismus: Dort wurden, die die nicht mitmachen wollten, als Klassenfeinde oder Konterrevolutionäre etikettiert. Sie werden so zu Feinden gemacht, und man hört ihnen gar nicht zu. Normal wäre ja eine Diskussion, für eine Demokratie ist es ja normal, wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, dann hat man Alternativen und kann so in Rede und Gegenrede bessere Lösungen finden. Das aber ist für totalitäres Denken unerträglich, denn dem totalitär denkenden und empfindenden Menschen ist die eigene Ideologie alternativlos, wer sie anzweifelt ist ein Feind und muss bekämpft werden. Deshalb werden die abweichenden Meinungen in einer totalitären Entwicklung zunehmend zensuriert, man versucht sie aus dem öffentlichen Diskurs auszuschliessen, damit die eine wahre Ideologie herrscht und alles bestimmt.

Zensur ist ein Wesensmerkmal des Totalitarismus, im voll entwickelten Totalitarismus darf nur noch eine Meinung gelten: die der offiziellen Ideologie, alle Abweichler werden diffamiert, denunziert und verfolgt.

Im fortgeschrittenen Stadium werden diese Feinde wirtschaftlich vernichtet, es gibt Berufsverbote und schliesslich Enteignungen. Die sogenannte Kontaktschuld wird eingeführt, um sie zu isolieren, damit ist gemeint: Wer nur schon mit ihnen Kontakt hat, z.B. ein Bier trinkt, macht sich selbst verdächtig. Die Gegner werden zunehmend isoliert und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Gesetze werden geschaffen, die sie kriminalisieren, damit sie gerichtlich verfolgt werden können. Denuziantentum wird gefördert, es werden Institutionen errichtet, bei denen diese Feinde gemeldet werden können. So wird eine Überwachung installiert, damit die Feinde aufgespürt werden können. In der schlimmsten Ausprägung solcher Regime werden die Feinde in Gefängnisse oder Lager gesperrt und getötet, im allerschlimmsten Fall massenhaft.

Das ganze lebt vom Feindbild und von der Entrechtung dieser Menschen, die zu Feinden erklärt werden. Dieses Feindbild eint die Massen, die dem totalitären Denken verfallen.

Die Liebe ist das wirksamste Gegenmittel gegen den Totalitarismus und gegen die Feindbilder. Denn die Liebe ist ganz anders. Sie das Gegengift, sie überwindet solche Feindbilder, sie steht ihnen entgegen. Sie sieht im Andersdenkenden, Andersartigen nicht den Feind, sondern den Menschen, der einfach bloss eine andere Meinung hat. Totalitäre Regime können nur gedeihen, wenn die Liebe erkaltet ist. Sie kennen kein Erbarmen, die Liebe aber ist Erbarmen.

Gäbe es genug Menschen mit Liebe im Herzen hätten sie keine Chance. Denn durch die Liebe bleiben wir menschlich. Carl Lutz blieb menschlich, sein Herz war berührt, wenn er die Menschen sah, wie sie geschunden und verfolgt wurden. Ich bin sicher, es war das Erbarmen der Liebe, das ihn motiviert hat. Die Liebe gab ihm Augen, um die Not zu sehen und die rührte an sein Herz. Solche Menschen wie er sind Lichter in finsteren Zeiten.

Auch wir sollen wie er Lichter in finsteren Zeiten sein, wir können es, durch unseren Glauben an Jesus, denn dieser Glaube wirkt sich aus in der Liebe, wer wirklich authentisch an Jesus glaubt, zeigt Erbarmen, tätiges Erbarmen. Wir alle haben im Glauben das Potential wie Carl Lutz zu sein.

"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe" – dieses Wort aus 1. Kor. 16,14 benennt, woran sich alles Handeln orientieren soll: an der Liebe. Es geht um die echte, wahre, selbstlose Liebe. Wer liebt, sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl des Menschen, dem die Liebe gilt. Wer liebt, kann und will verzeihen und sich versöhnen und Frieden schliessen und tut es auch. Wer liebt ist gütig und zuvorkommend, freundlich und geduldig. Wer liebt beneidet nicht, sondern freut sich, wenn es anderen, gut geht. Wer liebt, hilft in der Not und nimmt andere ernst. Wer liebt, verhält sich taktvoll. Wer liebt, liebt den anderen Menschen auch, wenn er eine andere Meinung hat, sogar auch, wenn er ein Feind ist, denn Jesus Christus lehrt uns die Feinde zu lieben: "Liebet eure Feinde".

Alles, was wir tun, soll in solcher Liebe geschehen. Sie ist die Erfüllung der Gebote, denn, wer liebt, wird den anderen weder bestehlen, noch töten wollen, wird weder seine Ehe zerstören wollen, noch ihn verleumden wollen, noch ihm in irgendeiner anderen Weise schaden wollen, sondern sein Bestes suchen.

Die Liebe ist unsere Lebensaufgabe, der Sinn des Lebens, das Zentrum, die Quelle, aus der alles Gute fliesst. Tragen wir sie darum allzeit im Herzen, verlieren wir sie nur ja nicht aus den Augen, dann wird sie uns und alles zum Besseren verändern.

Kann ein totalitäres System auch heute entstehen? Ja. Und es gibt heute in unseren westlichen Gesellschaften viele Anzeichen eines aufkommeden Totalitarismus. Wenn wir einander lieben, wenn genug Menschen lieben, kann es nicht geschehen, dass uns ein neuer Totalitarismus ins Elend stürzt, denn die Liebe steht solchen Entwicklungen entgegen. Wenn genug Menschen lieben, kann es nicht geschehen.

Liebe macht Mut und gibt Hoffnung, weil sie das Leben lebenswert macht, weil sie selbst in schwierigsten Umständen ein Licht ist, das in der Finsternis scheint. Jesus Christus hat die Liebe Gottes auf die Erde gebracht. „Gott ist Liebe“, sagt uns Johannes, und: "wer nicht liebt, der kennt Gott nicht." (1. Joh. 4,8). Die Liebe ist das A und O des Christentums, das A und O jedes menschliches Lebens, ohne sie ist die Welt kalt, brutal und tot. Durch sie wird sie lebenswert, warm, ein Ort der Freude.

Unsere Welt leidet unter Liebesmangel. Wir können mithelfen, diesem Liebesmangel entgegenzuwirken, wenn wir uns danach ausstrecken, alles, was wir tun, in der Liebe zu tun. Amen.

WakeUp vom 14. Januar 2024 – Message von Katechet Steiner

«Ich werde sein, der ich bin» 

Auf Mose Frage an Gott, wie er ihn bei seinem Volk nennen soll, sprach Gott: «Ich werde sein, der Ich bin. ´Ehejeh´ sendet mich zu euch. Der Ewige, der Gott eu­rer Väter». 

Gott wird in der Bibel Adonaj (hebr.) der Ewige oder Elohim (hebr.) Gott der Schöpfer genannt. Wir hier im deutschen Raum nennen ihn Unser Va­ter!

Die Zukunft scheint düster zu sein, ähnlich wie damals zurzeit Mose. Zu­kunftsängste und Unsicherheiten sind wie damals auch heute eine Tatsache! Vielen macht das zu schaffen, Hilflosigkeit und Ohnmächtigkeit werden sichtbar. Menschen suchen inneren Frieden, in­nere Ruhe und Geborgenheit. Diese Sehnsucht bei sich selber zu finden, durch körperliche und geistige Übungen sind im Trend. Es wird nach Sinn­haftigkeit gesucht.

Die Klubschule Migros hat mir letzte Woche ihr Kurspro­gramm zuge­sen­det. Kurse wie Achtsamkeit, Yoga, Resi­lienz Trai­ning, Pilates stehen im Zentrum. Der Mensch will sich selbst sein. Das innere Gleichgewicht ein opti­mierter Kör­per sind Ziele die man un­bedingt ha­ben will.

Auf der anderen Seite beerdigen viele Menschen das Christentum. Der Sinn im Christentum zu finden ist bei vielen nicht vorhan­den. Das Bewusstsein Gottes ist bei vielen Menschen nicht vorhanden. 

Vielen ist der kindliche Glaube an Gott und Jesus lä­cherlich, absurd und bekloppt. Die Beerdi­gung des Christentums sind Ten­denzen die gefährlich werden. 

Unsere Eltern, Grossel­tern oder Urgrosseltern haben dies während dem 2. Weltkrieg gesehen und erlebt. Hitler kam an die Macht und die deutschen Christen mussten auf ih­ren Führer einen Eid leisten. Der Holo­caust begann, sechs Millionen jüdische Mitmenschen wur­den ermordet. Die dämonischen Ideen von Hitler wur­den wirksam. Hitler ruft dazu auf die christliche Ethik abzulehnen. Er bekämpfte nicht nur das Judentum erbittert auch ging  er gegen das Christentum vor und sah sich trotzdem als strahlenden Nach­folger Christi, einen neuen Messias. Das Christentum, wenngleich von ihm gehasst, war ihm gleichermassen Mittel der Legitimation und praktisches Instrument, auch auf dem Weg zum Holocaust. 

Nicht nur westliche Gesell­schaften nähern sich wiederum an solche dä­mo­ni­schen Ideen heran. Antichristliche Ideolo­gien, den Men­schen zum Mass aller Dinge zu erklären. Die Ver­götterung der Macht an erster Stelle setzen. Gott ab­lehnen, das Christentum und Judentum als lächerlich hinzustellen. Um, schlussendlich die Erlösung im Men­schen zu suchen. Nichts Neues unter der Sonne und was für ein Irrweg. 

Viele Menschen in der Schweiz können nicht mehr an Gott glauben, dadurch fehlt ihnen die Erlösungsperspektive. Das ist desaströs. Viele suchen ihre Befreiung, ihre Entspannung im diesseiti­gen. Man versucht möglichst gesund zu leben, möglichst alt zu werden, man stählt seinen Körper um fit zu sein, liest ständig Ratgeber, liest die Horoskope, schaut Gesund­heitssendungen und sucht Kunstthe­rapien auf. Man sucht die Erlö­sung im Diesseits und kehrt sich ab vom Gott der Bibel und seinem Sohn.

Ja, auch wir Christen von den Reformierten Kirchen müssen uns an der Nase nehmen. Warum haben wir leere Kir­chen? Weil wir unseren Auftrag von Jesus und von Gott zu erzählen nicht mehr wahrnehmen. Weil wir ihren Worten nicht vertrauen und diese nicht verkünden. Es ist vielen von uns lächerlich und peinlich, die ganze Bibel – das Wort Gottes zu predigen. Die Kirchen verspüren den Bedeutungsverlust und versuchen mit Tagespolitikthemen den kirchlichen Einfluss zurückzugewinnen. Die Verkündigung des Kreuzes und des Evangeliums wird nicht mehr wahrgenommen. Ohne die Auferstehung zu predigen hat das Christentum keinen Sinn. 

«Ich werde sein, der ich bin» 

«Der Mensch lebt nicht vom Brot alleine, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht». Die Existenz des Menschen wird nicht nur durch physische Nahrung gesichert. Es gibt andere, göttliche Kräfte, die dem Menschen helfen, den Lebenskampf zu bestehen. Der Mensch hat nicht nur einen Körper, sondern auch eine Seele. Die Bedürfnisse des geistigen Lebens dürfen nicht übersehen werden. Eine Wahrheit von grosser Bedeutung in einer Zeit, in der in vielen Ländern der westlichen Welt die Menschen leidenschaftlich erklären, dass der Mensch vom Brot allein leben kann. 

Wir haben den Blick verloren, deshalb müssen wir dranbleiben oder neu starten am persönlichen, treuen Bibel­lesen, am fortlaufenden Bi­bellesen, damit wir den ge­samten Zu­sammenhang geschenkt bekommen und plötzlich merken wie Gott treu ist durch alle Zeiten hindurch! Das macht Mut Gott zu vertrauen. Gott spricht: «Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; wei­che nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit»

Jesus, Gottes Sohn, ist gekommen um zu sterben, da­mit wir, wenn wir an ihn glauben leben können. Durch seinen Tod erhalten wir ewiges Leben. Jesus ist unsere Ga­rantie, dass wir nach dem Tode weiterleben werden. 

Jesus ist mein  Leben und Sterben mein Gewinn. Weil wir Sünder sind müs­sen wir sterben. Im Leben und im Sterben, vor allem im Sterben kann uns kein Klaus Schwab vom Davoser WEF, kein Politiker wie Viola Amherd unsere Bundespräsidentin, kein Wissenschaftler wie Albert Einstein oder kein Unternehmer wie Bill Gates und kein Philosoph wie der Richard David  Brecht helfen. Aber wenn wir an Jesus glauben wer­den wir nicht Sterben in Ewigkeit. Im Sterben werden wir ganz alleine sein und während dieser Prüfung kann uns nur Jesus Christus helfen. Jesus hat sich am Kreuz töten lassen. Er verzichtete auf seine Allmacht um uns zu ermöglichen frei für oder gegen ihn zu entscheiden. Diese Liebe ist Gnade ist das Evangelium!

Wenn Christen ster­ben wird der Körper sterben und verwesen, der Geist, die Seele unser Bewusstsein wird weiterleben und getragen werden in Gottes Reich in sein Paradies. 

«Heute wirst du mit mir im Paradies sein», sagte Jesus sei­nem Gegenüber. Jesus hat uns die Tür zum Ewigen Le­ben geöffnet. Er klopft jetzt an deine Herzenstüre. 

Wir können ihm jetzt die Herzenstüre öffnen. Jesus sagt dir: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, nie­mand kommt zum Vater den durch mich». Wer den Vater hat, hat alles! Wer den Vater nicht hat, verliert alles! 

Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 

Amen