Berichte 2024

WakeUp vom 10. März 2024 mit Gastredner Claude Nicollier, Astronaut

Predigt zu Psalm 19,2-5a von Pfr. Thomas Hurni gehalten am 10. März 2024 im WakeUp-Gottesdienst in Madiswil mit Gastredner Astronaut Claude Nicollier

Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände.
Ein Tag sagt es dem andern, eine Nacht tut es der andern kund,
ohne Rede und ohne Worte, ungehört bleibt ihre Stimme.
Doch ihre Botschaft geht in die ganze Welt hinaus, / ihre Kunde bis zu den Enden der Erde.

Liebe Gemeinde

Wir haben von der Pracht des Universums gehört. Die Psalmverse sagen uns, dass die Himmel die Herrlichkeit Gottes verkünden. Im Alten Testament ist vom Himmel nicht in der Einzahl die Rede, sondern in der Mehrzahl, sie umfassen die ganze weite des sichtbaren Universums und die unsichtbaren Dimensionen unserer Wirklichkeit. Wenn die Bibel von Himmeln spricht, meint sie damit den sichtbaren Himmel, den sicht- und erforschbaren Kosmos und anderseits kennt die Bibel ja auch die Himmel, in denen der uns verborgene Gott und seine himmlischen Heerscharen wohnen, wo das himmlische Jersualem jetzt ist und das Paradies, das Jesus zum Beispiel am Kreuz dem einen Mitgekreuzigten ankündigte, der ihn bat, er solle an ihn denken wenn er in sein Reich komme, diesem sagte er: «Ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.»

Also all diese Himmel tragen eine Botschaft in sich, wir können an ihnen die Herrlichkeit Gottes wahrnehmen, seine Grösse, davon zeugen die unendlichen Weiten, seine Unfassbarkeit für unseren Verstand. Er ist hinter dem Vorhang im ganzen Universum präsent, in allem Grossen weiten und im subatomaren Kleinen, überall, und er sieht unsere aller Leben und will sich um jeden von uns kümmern. Wie der Psalm 139 eindrücklich zum Ausdruck bringt:

«Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir.
Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar, zu hoch, als dass ich sie fassen könnte!
Wo sollte ich hingehen vor deinem Geist, und wo sollte ich hinfliehen vor deinem Angesicht?
Stiege ich hinauf zum Himmel, so bist du da; machte ich das Totenreich zu meinem Lager, siehe, so bist du auch da!» Psalm 139,5-8

Gott will überall um uns herum und bei uns sein und sich um uns kümmern in allem.

Manche Menschen folgern aus der Grösse des Universums und der im Verhältnis winzigen Kleinheit der Erde und erst recht unseres einzelnen Lebens, dass wir unbedeutend seien. Doch das Gegenteil ist wahr: In Gottes Universum ist das Allergrösste und das Allerkleinste von Bedeutung, alles hat seinen Sinn im Ganzen.

Und obwohl alles in unserem Universum wird und wieder vergeht können wir Gottes Herrlichkeit durch die Betrachtung des Kosmos erkennen.

Doch warum vergeht alles im Universum? Warum ist alles vergänglich? Die Antwort der Bibel wird Sie vielleicht überraschen, weil sie sagt, dass der verglichen mit dem Universum kleine Mensch für dieses von grösster Bedeutung ist: Weil dieser Mensch nicht einfach nur das Gute will und anstrebt, sondern, weil er Böses tut, ja sogar in grossem Mass anhäuft, deshalb ist das Universum nicht ewig, weil sonst das Böse ja auch ewig dasein würde. Deshalb wird dieses Universum vergehen. Und das ist gut so, sonst würde ja das Böse ewig werden. Darum braucht es ein neues Universum, das das Böse nicht kennt und genau das wird in der Bibel angekündigt. Schon der Prophet Jesaja (Jes. 65,17) hatte es angekündigt, der Apostel Petrus nimmt es auf und beschreibt es so:

«Wir warten aber aufgrund seiner Verheissung auf einen neuen Himmel und eine neue Erde, in denen Gerechtigkeit wohnt.» 2. Petrusbrief 3,13

Ein neuer Himmel und eine neue Erde, eine neuer Kosmos, der erfüllt sein wird von Gottes Gerechtigkeit, ein Kosmos, der das Böse nicht mehr kennt, in dem es auch nicht die leiseste Spur davon geben wird, wird verheissen. Alles wir in diesem neuen Kosmos vollkommen erfüllt sein von der Liebe Gottes, dieser Kosmos wird den Tod und die Vergänglichkeit nicht mehr kennen, er wird ewig bestehen und die, die ihn bevölkern, werden bleiben in Ewigkeit.

Zu diesem Zweck, um das zu verwirklichen, und uns in diese neuen Welt zu retten hat er Jesus Christus gesandt, im Kolosserbrief schreibt Paulus über Jesus Christus: 

«Denn es gefiel Gott, seine ganze Fülle in ihm wohnen zu lassen, und durch ihn das All zu versöhnen auf ihn hin, indem er Frieden schuf durch ihn, durch das Blut seines Kreuzes, für alle Wesen, ob auf Erden oder im Himmel.» Kol. 1,19-20

Die ganze Fülle des Schöpfers des Universums wohnt in Jesus Christus, durch ihn hat er am Kreuz das ganze All versöhnt und auf Gott hin ausgerichtet, indem er Frieden schafft zwischen Gott und allen Wesen auf Erden oder im Himmel. Was es auch immer geben mag in den weiten des Alls und an Wesen in der himmlischen Welt Gottes, Gott will in Jesus Christus alle mit sich versöhnen. Zuallerst geht das uns Menschen an und mit uns soll es die ganze Schöpfung betreffen, sie wartet auf unsere Vollendung und soll mit uns vollendet werden. 

Im Römerbrief beschreibt das Paulus folgendermassen:

«Denn in sehnsüchtigem Verlangen wartet die Schöpfung auf das Offenbarwerden der Söhne und Töchter Gottes. … dass auch die Schöpfung von der Knechtschaft der Vergänglichkeit befreit werde zur herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.» Römerbrief, 8, Verse 19 und 21.

Also auch hier bei der Versöhnung wie bei der Sünde ist der Mensch im Zentrum. Von Christus her ergreift die Erneuerung die Menschen und dann, wenn alles vollendet wird, wird die Versöhnung die ganze Schöpfung ergreifen.

Die Versöhnung von uns Menschen mit Gott ist ein lebenslanger Prozess, der, wenn er am Ende vollendet sein wird, dazu führt, dass alle, die sich hineinnehmen liessen in das Christusgeheimnis, an diesem Ziel vollständig frei sein werden von allem Bösen, sie werden voll der Güte und Liebe und Wahrheit Gottes sein. Nur so passen wir zur neuen Schöpfung, ja und so werden wir selbst eine neue Schöpfung und Teil der neuen Schöpfung, wir werden in sie aufgenommen werden. Durch Jesus Christus also können wir Teil der künftigen neuen Schöpfung werden, Teil des neuen Universums der vollendeten Gerechtigkeit, Teil der Welt, die in allem erfüllt sein wird von der Liebe Gottes und ewig bleiben wird.

Das ist die Hoffnung für eine Welt, die unter den Sünden von uns Menschen ächzt und stöhnt. Diese Botschaft ist unser Licht und unsere Kraft und unsere Rettung, und wir dürfen schon jetzt Teil des neuen sein und das, was das neue erfüllt, die Liebe, in die Welt tragen und so ein Segen sein und zur Ausbreitung des Segens Gottes beitragen. Amen.

WakeUp vom 11. Februar 2024 mit Gastrednerin Agnes Hirschi, Holocaustüberlebende

Eine Erzählung von Frau Wenger über Agnes Hirschi und Carl Lutz

Agnes Hirschi entkam als Kind dem Holocaust in Ungarn – dank der Hilfe des Schweizer Diplomaten Carl Lutz, der später ihr Stiefvater wurde. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, an Lutz beispielloser Rettungsaktion und die Ver­brechen der Nazi-Zeit zu erinnern.

Im Kriegswinter 1944/1945 tobte um das von deutschen Truppen besetzte Budapest eine Schlacht. Bei jedem Fliegerbomben-Alarm presste die sechs­jäh­rige Agnes ihre Puppe fest an sich und eilte mit der Mutter in den feuchten, dunklen Keller. «Nach Weihnachten verliessen wir diesen zwei Monate lang nicht mehr, weil es oben im Haus nicht mehr sicher war», erinnert sich Agnes Hirschi. Sie ist heute 86 und lebt in der Nähe von Bern. Ihr Schicksal sei aber nicht vergleichbar mit jenem von KZ-Überle­benden, betont sie: «Ich war privi­le­giert, denn meine Mutter und ich fanden Schutz.»

Sie und ihre Mutter erhielten Schutz durch Carl Lutz dem Schweizer Diploma­ten. 1942 war er Abteilungsleiter an der Schweizer Ge­sandtschaft in Budapest. Der Keller befand sich in seiner Residenz, in der Klein Agnes und ihre Mutter Magda Grausz in einer Dienstwohnung lebten. Die Mut­ter, eine junge Ungarin und Jüdin, arbeitete als Hausdame in der Botschaft. Durch die Anstellung schützte Lutz sie und ihr Kind vor der Verfolgung durch die Nazis und ungari­sche Faschisten. Lutz wurde nach dem Krieg Agnes Stiefva­ter. Denn er und ihre Mutter verliebten sich und heirateten 1949. Für beide war es die zweite Ehe.

Agnes Hirschi realisierte erst nach und nach, was ihr Stiefvater in Budapest geleistet hatte. Nicht allein ihrer Mutter und ihr rettete er das Leben. Carl Lutz bewahrte tausende ungarische Jüdinnen und Juden vor Deportation, Erschies­sung und To­desmärschen. Der Vizekonsul nutzte den Umstand, dass seine Amtsstelle die In­teressen Grossbritanniens vertrat und damit für die Auswan­derung nach Paläs­tina zuständig war. Nach dem Einmarsch der Deutschen in Ungarn im März 1944 drängten sich verängstigte Jüdinnen und Juden vor dem «Glashaus» ge­nannten Gebäude. Der Diplomat zerbrach sich den Kopf, wie er ihnen helfen könnte. Nach ein paar Tagen inneren Ringens stellte er sein Ge­wissen über alle Vorschriften. Lutz entwickelte ein diplomatisch-humanitäres Schutzsystem, das zu einer der grössten zivilen Rettungsaktionen für Jüdin­nen und Juden im Zwei­ten Weltkrieg führte.

Agnes Hirschi verdankt ihre Rettung dem Schweizer Diplomaten Carl Lutz. Lutz bewahrte Zehntausende Jüdinnen und Juden vor Verfolgung und Ermor­dung. Konkret gaben er und seine Mitarbeitenden viel mehr Schweizer Schutz­briefe heraus als die fast 8000, die ihm die Nazis als Kontingent zugestanden hatten. Die Auswanderungswilligen wurden in Kollektivpässe eingetragen. Viele brachte er in Schutzhäusern unter. Geleitet habe den gebürtigen Appen­zeller und Methodisten sein Glaube. Das riskante Manöver gegen die Un­menschlichkeit kostete ihn Kraft. Doch als er nach dem Krieg in die Schweiz zurückkehrte, gabs vom Heimatland Tadel statt Dank. Ihr Stiefvater, der so lange ver­gessene Holocaust-Held, wird inzwischen auch von der offiziellen Schweiz ge­ehrt. 1995 wurde er posthum rehabilitiert, seit 2018 ist im Bundes­haus ein Zim­mer nach Carl Lutz benannt. 

2018 gab Agnes Hirschi mit Historikerin Charlotte Schallié das Buch «Unter Schweizer Schutz» heraus, in dem Gerettete als Zeitzeuginnen und -zeugen zu Wort kommen. Zu beziehen beim Limmat Verlag oder Ex Libris.

Predigt von Pfr. Thomas Hurni gehalten am 11. Februar 2024 im WakeUp-Gottesdienst in Madiswil mit Gastreferentin Anges Hirschi, Holocaustüberlebende von Pfr. Thomas Hurni

Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe, 1. Kor. 16,14

Liebe Gemeinde

Diese schreckliche Verfolgung und Vernichtung der Juden, wie war das möglich? - Es kam nicht von heute auf morgen, es war eine Entwicklung. Das Wort "Totalitarismus" ist eine treffende Bezeichnung, um diese Entwicklung zu beschreiben.

Was ist Totalitarismus? Es ist eine Herrschaftsform, die den Menschen die Freiheit raubt, indem sie total in allen Bereichen über ihn herrschen will, indem sie in das, was das private, persönliche und individuelle eines Menschen ist, eingreift, und das Denken, Glauben und Handeln eines jeden bestimmen und lenken will.

Welche Mittel werden dazu eingesetzt? - Propaganda und Indoktrinierung einerseits möglichst vom Kleinkinderalter an. Sodann wird mit immer stärker werdenden Zwangsmitteln versucht, alle auf Linie zu nötigen.

Es beginnt z.B. so, dass die Mehrheit der Medien, die Regierung und ideologische Gruppen eine gemeinsame Ideologie vertreten und diese mit ihrer geballter Macht den Menschen aufzuzwingen versuchen, indem sie anfangen, diejenigen in der Gesellschaft, die anderer Meinung sind, oder Sündenböcke, die sie auswählen, auszugrenzen.

Sie machen das so, dass sie die, die ihrer Propaganda glauben, gegen die anderen, die ihr entgegenstehen, aufhetzen. Die, die anders sind oder anders denken werden mit ausgrenzenden Etiketten betitelt. Ein Beispiel aus dem Kommunismus: Dort wurden, die die nicht mitmachen wollten, als Klassenfeinde oder Konterrevolutionäre etikettiert. Sie werden so zu Feinden gemacht, und man hört ihnen gar nicht zu. Normal wäre ja eine Diskussion, für eine Demokratie ist es ja normal, wenn es unterschiedliche Meinungen gibt, dann hat man Alternativen und kann so in Rede und Gegenrede bessere Lösungen finden. Das aber ist für totalitäres Denken unerträglich, denn dem totalitär denkenden und empfindenden Menschen ist die eigene Ideologie alternativlos, wer sie anzweifelt ist ein Feind und muss bekämpft werden. Deshalb werden die abweichenden Meinungen in einer totalitären Entwicklung zunehmend zensuriert, man versucht sie aus dem öffentlichen Diskurs auszuschliessen, damit die eine wahre Ideologie herrscht und alles bestimmt.

Zensur ist ein Wesensmerkmal des Totalitarismus, im voll entwickelten Totalitarismus darf nur noch eine Meinung gelten: die der offiziellen Ideologie, alle Abweichler werden diffamiert, denunziert und verfolgt.

Im fortgeschrittenen Stadium werden diese Feinde wirtschaftlich vernichtet, es gibt Berufsverbote und schliesslich Enteignungen. Die sogenannte Kontaktschuld wird eingeführt, um sie zu isolieren, damit ist gemeint: Wer nur schon mit ihnen Kontakt hat, z.B. ein Bier trinkt, macht sich selbst verdächtig. Die Gegner werden zunehmend isoliert und aus der Gemeinschaft ausgeschlossen. Gesetze werden geschaffen, die sie kriminalisieren, damit sie gerichtlich verfolgt werden können. Denuziantentum wird gefördert, es werden Institutionen errichtet, bei denen diese Feinde gemeldet werden können. So wird eine Überwachung installiert, damit die Feinde aufgespürt werden können. In der schlimmsten Ausprägung solcher Regime werden die Feinde in Gefängnisse oder Lager gesperrt und getötet, im allerschlimmsten Fall massenhaft.

Das ganze lebt vom Feindbild und von der Entrechtung dieser Menschen, die zu Feinden erklärt werden. Dieses Feindbild eint die Massen, die dem totalitären Denken verfallen.

Die Liebe ist das wirksamste Gegenmittel gegen den Totalitarismus und gegen die Feindbilder. Denn die Liebe ist ganz anders. Sie das Gegengift, sie überwindet solche Feindbilder, sie steht ihnen entgegen. Sie sieht im Andersdenkenden, Andersartigen nicht den Feind, sondern den Menschen, der einfach bloss eine andere Meinung hat. Totalitäre Regime können nur gedeihen, wenn die Liebe erkaltet ist. Sie kennen kein Erbarmen, die Liebe aber ist Erbarmen.

Gäbe es genug Menschen mit Liebe im Herzen hätten sie keine Chance. Denn durch die Liebe bleiben wir menschlich. Carl Lutz blieb menschlich, sein Herz war berührt, wenn er die Menschen sah, wie sie geschunden und verfolgt wurden. Ich bin sicher, es war das Erbarmen der Liebe, das ihn motiviert hat. Die Liebe gab ihm Augen, um die Not zu sehen und die rührte an sein Herz. Solche Menschen wie er sind Lichter in finsteren Zeiten.

Auch wir sollen wie er Lichter in finsteren Zeiten sein, wir können es, durch unseren Glauben an Jesus, denn dieser Glaube wirkt sich aus in der Liebe, wer wirklich authentisch an Jesus glaubt, zeigt Erbarmen, tätiges Erbarmen. Wir alle haben im Glauben das Potential wie Carl Lutz zu sein.

"Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe" – dieses Wort aus 1. Kor. 16,14 benennt, woran sich alles Handeln orientieren soll: an der Liebe. Es geht um die echte, wahre, selbstlose Liebe. Wer liebt, sucht nicht den eigenen Vorteil, sondern das Wohl des Menschen, dem die Liebe gilt. Wer liebt, kann und will verzeihen und sich versöhnen und Frieden schliessen und tut es auch. Wer liebt ist gütig und zuvorkommend, freundlich und geduldig. Wer liebt beneidet nicht, sondern freut sich, wenn es anderen, gut geht. Wer liebt, hilft in der Not und nimmt andere ernst. Wer liebt, verhält sich taktvoll. Wer liebt, liebt den anderen Menschen auch, wenn er eine andere Meinung hat, sogar auch, wenn er ein Feind ist, denn Jesus Christus lehrt uns die Feinde zu lieben: "Liebet eure Feinde".

Alles, was wir tun, soll in solcher Liebe geschehen. Sie ist die Erfüllung der Gebote, denn, wer liebt, wird den anderen weder bestehlen, noch töten wollen, wird weder seine Ehe zerstören wollen, noch ihn verleumden wollen, noch ihm in irgendeiner anderen Weise schaden wollen, sondern sein Bestes suchen.

Die Liebe ist unsere Lebensaufgabe, der Sinn des Lebens, das Zentrum, die Quelle, aus der alles Gute fliesst. Tragen wir sie darum allzeit im Herzen, verlieren wir sie nur ja nicht aus den Augen, dann wird sie uns und alles zum Besseren verändern.

Kann ein totalitäres System auch heute entstehen? Ja. Und es gibt heute in unseren westlichen Gesellschaften viele Anzeichen eines aufkommeden Totalitarismus. Wenn wir einander lieben, wenn genug Menschen lieben, kann es nicht geschehen, dass uns ein neuer Totalitarismus ins Elend stürzt, denn die Liebe steht solchen Entwicklungen entgegen. Wenn genug Menschen lieben, kann es nicht geschehen.

Liebe macht Mut und gibt Hoffnung, weil sie das Leben lebenswert macht, weil sie selbst in schwierigsten Umständen ein Licht ist, das in der Finsternis scheint. Jesus Christus hat die Liebe Gottes auf die Erde gebracht. „Gott ist Liebe“, sagt uns Johannes, und: "wer nicht liebt, der kennt Gott nicht." (1. Joh. 4,8). Die Liebe ist das A und O des Christentums, das A und O jedes menschliches Lebens, ohne sie ist die Welt kalt, brutal und tot. Durch sie wird sie lebenswert, warm, ein Ort der Freude.

Unsere Welt leidet unter Liebesmangel. Wir können mithelfen, diesem Liebesmangel entgegenzuwirken, wenn wir uns danach ausstrecken, alles, was wir tun, in der Liebe zu tun. Amen.

WakeUp vom 14. Januar 2024 – Message von Katechet Steiner

«Ich werde sein, der ich bin» 

Auf Mose Frage an Gott, wie er ihn bei seinem Volk nennen soll, sprach Gott: «Ich werde sein, der Ich bin. ´Ehejeh´ sendet mich zu euch. Der Ewige, der Gott eu­rer Väter». 

Gott wird in der Bibel Adonaj (hebr.) der Ewige oder Elohim (hebr.) Gott der Schöpfer genannt. Wir hier im deutschen Raum nennen ihn Unser Va­ter!

Die Zukunft scheint düster zu sein, ähnlich wie damals zurzeit Mose. Zu­kunftsängste und Unsicherheiten sind wie damals auch heute eine Tatsache! Vielen macht das zu schaffen, Hilflosigkeit und Ohnmächtigkeit werden sichtbar. Menschen suchen inneren Frieden, in­nere Ruhe und Geborgenheit. Diese Sehnsucht bei sich selber zu finden, durch körperliche und geistige Übungen sind im Trend. Es wird nach Sinn­haftigkeit gesucht.

Die Klubschule Migros hat mir letzte Woche ihr Kurspro­gramm zuge­sen­det. Kurse wie Achtsamkeit, Yoga, Resi­lienz Trai­ning, Pilates stehen im Zentrum. Der Mensch will sich selbst sein. Das innere Gleichgewicht ein opti­mierter Kör­per sind Ziele die man un­bedingt ha­ben will.

Auf der anderen Seite beerdigen viele Menschen das Christentum. Der Sinn im Christentum zu finden ist bei vielen nicht vorhan­den. Das Bewusstsein Gottes ist bei vielen Menschen nicht vorhanden. 

Vielen ist der kindliche Glaube an Gott und Jesus lä­cherlich, absurd und bekloppt. Die Beerdi­gung des Christentums sind Ten­denzen die gefährlich werden. 

Unsere Eltern, Grossel­tern oder Urgrosseltern haben dies während dem 2. Weltkrieg gesehen und erlebt. Hitler kam an die Macht und die deutschen Christen mussten auf ih­ren Führer einen Eid leisten. Der Holo­caust begann, sechs Millionen jüdische Mitmenschen wur­den ermordet. Die dämonischen Ideen von Hitler wur­den wirksam. Hitler ruft dazu auf die christliche Ethik abzulehnen. Er bekämpfte nicht nur das Judentum erbittert auch ging  er gegen das Christentum vor und sah sich trotzdem als strahlenden Nach­folger Christi, einen neuen Messias. Das Christentum, wenngleich von ihm gehasst, war ihm gleichermassen Mittel der Legitimation und praktisches Instrument, auch auf dem Weg zum Holocaust. 

Nicht nur westliche Gesell­schaften nähern sich wiederum an solche dä­mo­ni­schen Ideen heran. Antichristliche Ideolo­gien, den Men­schen zum Mass aller Dinge zu erklären. Die Ver­götterung der Macht an erster Stelle setzen. Gott ab­lehnen, das Christentum und Judentum als lächerlich hinzustellen. Um, schlussendlich die Erlösung im Men­schen zu suchen. Nichts Neues unter der Sonne und was für ein Irrweg. 

Viele Menschen in der Schweiz können nicht mehr an Gott glauben, dadurch fehlt ihnen die Erlösungsperspektive. Das ist desaströs. Viele suchen ihre Befreiung, ihre Entspannung im diesseiti­gen. Man versucht möglichst gesund zu leben, möglichst alt zu werden, man stählt seinen Körper um fit zu sein, liest ständig Ratgeber, liest die Horoskope, schaut Gesund­heitssendungen und sucht Kunstthe­rapien auf. Man sucht die Erlö­sung im Diesseits und kehrt sich ab vom Gott der Bibel und seinem Sohn.

Ja, auch wir Christen von den Reformierten Kirchen müssen uns an der Nase nehmen. Warum haben wir leere Kir­chen? Weil wir unseren Auftrag von Jesus und von Gott zu erzählen nicht mehr wahrnehmen. Weil wir ihren Worten nicht vertrauen und diese nicht verkünden. Es ist vielen von uns lächerlich und peinlich, die ganze Bibel – das Wort Gottes zu predigen. Die Kirchen verspüren den Bedeutungsverlust und versuchen mit Tagespolitikthemen den kirchlichen Einfluss zurückzugewinnen. Die Verkündigung des Kreuzes und des Evangeliums wird nicht mehr wahrgenommen. Ohne die Auferstehung zu predigen hat das Christentum keinen Sinn. 

«Ich werde sein, der ich bin» 

«Der Mensch lebt nicht vom Brot alleine, sondern von allem, was aus dem Mund des Herrn geht». Die Existenz des Menschen wird nicht nur durch physische Nahrung gesichert. Es gibt andere, göttliche Kräfte, die dem Menschen helfen, den Lebenskampf zu bestehen. Der Mensch hat nicht nur einen Körper, sondern auch eine Seele. Die Bedürfnisse des geistigen Lebens dürfen nicht übersehen werden. Eine Wahrheit von grosser Bedeutung in einer Zeit, in der in vielen Ländern der westlichen Welt die Menschen leidenschaftlich erklären, dass der Mensch vom Brot allein leben kann. 

Wir haben den Blick verloren, deshalb müssen wir dranbleiben oder neu starten am persönlichen, treuen Bibel­lesen, am fortlaufenden Bi­bellesen, damit wir den ge­samten Zu­sammenhang geschenkt bekommen und plötzlich merken wie Gott treu ist durch alle Zeiten hindurch! Das macht Mut Gott zu vertrauen. Gott spricht: «Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; wei­che nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit»

Jesus, Gottes Sohn, ist gekommen um zu sterben, da­mit wir, wenn wir an ihn glauben leben können. Durch seinen Tod erhalten wir ewiges Leben. Jesus ist unsere Ga­rantie, dass wir nach dem Tode weiterleben werden. 

Jesus ist mein  Leben und Sterben mein Gewinn. Weil wir Sünder sind müs­sen wir sterben. Im Leben und im Sterben, vor allem im Sterben kann uns kein Klaus Schwab vom Davoser WEF, kein Politiker wie Viola Amherd unsere Bundespräsidentin, kein Wissenschaftler wie Albert Einstein oder kein Unternehmer wie Bill Gates und kein Philosoph wie der Richard David  Brecht helfen. Aber wenn wir an Jesus glauben wer­den wir nicht Sterben in Ewigkeit. Im Sterben werden wir ganz alleine sein und während dieser Prüfung kann uns nur Jesus Christus helfen. Jesus hat sich am Kreuz töten lassen. Er verzichtete auf seine Allmacht um uns zu ermöglichen frei für oder gegen ihn zu entscheiden. Diese Liebe ist Gnade ist das Evangelium!

Wenn Christen ster­ben wird der Körper sterben und verwesen, der Geist, die Seele unser Bewusstsein wird weiterleben und getragen werden in Gottes Reich in sein Paradies. 

«Heute wirst du mit mir im Paradies sein», sagte Jesus sei­nem Gegenüber. Jesus hat uns die Tür zum Ewigen Le­ben geöffnet. Er klopft jetzt an deine Herzenstüre. 

Wir können ihm jetzt die Herzenstüre öffnen. Jesus sagt dir: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, nie­mand kommt zum Vater den durch mich». Wer den Vater hat, hat alles! Wer den Vater nicht hat, verliert alles! 

Der HERR segne dich und behüte dich; der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; der HERR hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden. 

Amen